Aktuelles
KLeVer-Abschlussveranstaltung
KLeVer-Abschlussveranstaltung am Freitag, 11.10.2024
Nach knapp 2 Jahren Projektlaufzeit neigt sich das im Rahmen des Sonderprogramms zur Stärkung der biologischen Vielfalt durch das Ministerium für den Ländlichen Raum (MLR) Baden-Württemberg geförderte Kooperationsprojekt „Kleegras und Luzerne im Ökolandbau: Maßnahmen zur Vereinbarkeit mit dem Schutz gefährdeter Feldvögel (KLeVer)“ dem Ende zu. Aus diesem Grund laden wir Sie hiermit herzlich am Freitag, den 11. Oktober 2024 ab 14:15 Uhr zu unserer KLeVer-Abschlussveranstaltung ein. Die Veranstaltung findet im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes Tübingen (Wilhelm-Keil-Straße 50, 72072 Tübingen) statt.
Mit den seit November 2022 erprobten Schutzmaßnahmen für Feldvögel im Leguminosenanbau (Luzerne/Kleegras) sind wir dem gemeinsamen Ziel, Maßnahmen zur Reduzierung erntebedingter Reproduktionsverluste zu entwickeln, ein gutes Stück nähergekommen. Es ist gelungen, Ansätze zu erproben, die nicht nur Feldlerche, Grauammer, Rebhuhn & Co dienen, sondern teilweise auch mit vertretbarem Aufwand und Kosten in die landwirtschaftlichen Abläufe der Ökobetriebe integriert werden können. Erwartungsgemäß hat sich dabei nicht alles als praxistauglich und wirksam erwiesen, manche Fragen bleiben offen und Vieles könnte bzw. sollte noch untersucht werden. Und doch, der Erkenntnisgewinn ist groß und will mit Ihnen geteilt werden!
Schon jetzt steht fest, dass es Dank unserer engagierten Praxispartnerinnen und -partner gelungen ist, eine besondere Kooperation zwischen naturschutzorientierter Feldforschung und landwirtschaftlicher Praxis zu begründen. In diesem Geiste freuen wir uns umso mehr darauf, zusammen mit unseren externen Referentinnen und Referenten Ihre Diskussionsfreude anzuregen. Lassen Sie uns das zum Download bereitgestellte Programm (351,2 KiB) nutzen, um auf Grundlage der bisherigen Ergebnisse die Fortentwicklung und vor allem die Implementierung über- oder mehrjährigen Schutzstreifen und veränderter Schnitthöhen und -zeitpunkte im Leguminosenanbau mit Ihnen weiter zu denken.Für Ihre Teilnahme ist eine verbindliche Anmeldung erforderlich. Bitten melden Sie sich bis zum 07.10.2024 per E-Mail bei Frau Diesch an (e.diesch@vielfalt-kreis-tuebingen.de).
Finanzielle Unterstützung für den Erhalt der Kulturlandschaft im Landkreis Tübingen
Jetzt PLENUM-Förderung für 2024 beantragen!
Wer bis 14. Februar 2025 eine Förderanfrage an das PLENUM-Team in der VIELFALT-Geschäftsstelle richtet und bis zum 16. März 2025 seine vollständigen Antragsunterlagen einreicht, hat gute Chancen, 2025 für seinen Einsatz für den Erhalt der Kulturlandschaft im Landkreis Tübingen finanzielle Unterstützung vom Land Baden-Württemberg zu bekommen. Über das Landesprogramm PLENUM („Projekt des Landes Baden-Württemberg zur Erhaltung von Natur und Umwelt“) können hier im Landkreis seit 2013 Projekte unterstützt werden, die dazu beitragen, die Biodiversität unserer Kulturlandschaft durch naturschonende Bewirtschaftung zu bewahren. Über 390 Projekte aus den Bereichen Landwirtschaft, Weinbau, Landschaftspflege, Naturschutz, Obst- und Gartenbau etc. konnten bis Ende 2023 im Landkreis Tübingen mit über 2,2 Millionen Euro gefördert werden. Ein Überblick zu den Projekten bis Ende 2021 finden sich auf der Homepage der LUBW. VIELFALT e.V. unterstützt Privatpersonen, Landwirte, Gewerbetreibende, Initiativen, Vereine, Kommunen und andere dabei, Fördermittel aus dem Landesprogramm zu beantragen. Hierbei wird mit der VIELFALT-Geschäftsstelle geklärt, ob das geplante Projekt förderfähig ist.Für das Jahr 2025 stehen knapp 160.00 Euro zur Verfügung. Die Erfahrung zeigt, dass die Möglichkeiten sehr vielseitig sind, durch das eigene Tun direkt oder indirekt zur Erreichung wichtiger Naturschutzziele im PLENUM-Gebiet Landkreis Tübingen beizutragen. Von einfachen Investitionen im Bereich der Landschaftspflege (z.B. Baumpflege, Mahd, Obstauflese, Weidetierhaltung) oder der Verarbeitung / Vermarktung naturverträglich erzeugter Rohstoffe (z.B. Obst von Streuobstwiesen, Wein aus Steillagenweinbau, Fleisch aus extensiver Weidehaltung) bis hin zu Konzeptionen für innovative Landschaftspflegeprojekte (z.B. Beweidungskonzepte), komplexe Natur- und Artenschutzprojekte oder vielgestaltige Umweltbildungsmaßnahmen ist sehr vieles möglich. Wer z.B. Ideen oder konkrete Pläne hat, Strukturen für eine erfolgreiche Vermarkung naturschutzgerecht erzeugter Regio-Produkte auf-/auszubauen oder Lösungsansätze für die zukunftsfähige Nutzung von Streuobstwiesen im Kopf hat, kann sich gerne an VIELFALT e.V. wenden. Besonders erwünscht sind dabei Projekte, die eine gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit sozialer Benachteiligung ermöglichen. Das PLENUM-Team steht gerne zur Beratung und Antragsabwicklung zur Verfügung. Tel.: 07473/270 12-87, -61 oder -86; oder per E-Mail: info@vielfalt-kreis-tuebingen.de.Weitere Informationen zu Fördermöglichkeiten gibt es hier.
Obstannahmestellen, Landschaftspflegedienstleister und naturgerecht erzeugte regionale Produkte im Landkreis Tübingen: Interaktive Karte und Informationen für Stücklesbesitzer und bewusste Genießer
Wir haben auch in diesem Jahr wieder eine interaktive Übersichtskarte über Dienstleister im Bereich Baumpflege/ Landschaftspflege, Obstannahmestellen, Mostereien/ Brennereien sowie Verkaufsstellen von naturgerecht erzeugten Produkten aus dem Landkreis Tübingen zusammengestellt.Auf unserer Homepage unter der Rubrik „Marktplatz“ findet sich neben der Karte mit Suchfunktion und Details zu insgesamt 45 Betrieben auch eine Übersicht über naturgerecht erzeugte Produkte und Informationen zu Erzeugungskriterien. Die aufgelisteten Unternehmen werden gebeten, ihre Daten zu prüfen und ggf. Änderungen an info@vielfalt-kreis-tuebingen.de oder telefonisch an 07473 270-1261 zu melden.
Wir freuen uns über weitere Betriebe, die sich im Verzeichnis aufnehmen lassen möchten.
swt-Umweltpreis 2024: jetzt abstimmen!
Wie funktioniert die Abstimmung?Seit dem 24.09.24 um 12 Uhr können alle täglich online für ihre Favoriten abstimmen.Weitere Informationen finden Sie hier.
Nabu-Förderprogramm "Natur nah dran"
15 weitere Kommunen im Land werden im Projekt „Natur nah dran“ des NABU und des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg (UM) gefördert, um Grünflächen insekten- und vogelfreundlich umzugestalten. Interessierte Städte und Gemeinden können sich bis 31. Dezember anmelden unter www.nabu.bw.de.Nähere Informationen finden Sie hier.
Sensorik-Kurs "Apfelsaft und Most/Cidre": Welches Aroma steckt in welcher Sorte?
Sensorik-Interessierte können am 10.02.2025 von ca. 8-16:30 Uhr mit Sensorikwissenschaftlerin Christine Brugger, den Geschmack von verschiedenen Streuobstsorten kennenlernen, um diese z. B. gezielt in der Saft-/Most-Herstellung mischen und das gewünschte Geschmackserlebnis für das Endprodukt komponieren zu können. Neben den Direktvermarktern sind auch allen anderen Interessierten herzlich willkommen.Nähere Informationen finden Sie hier. Vier Plätze sind noch verfügbar!
Neues Förderprojekt des NABU: Innovative Ideen fürs Streuobst
Der NABU Bundesfachausschuss Streuobst (BFA) startet Anfang September zusammen mit dem NABU Sachsen das bundesweite Projekt „Gemeinsam für Streuobstparadiese“. Zusammen mit der POSTCODE Lotterie legt der NABU ein eigenes Förderprogramm für die zukunftsfähige Anlage und den Erhalt von Streuobstwiesen auf. Es ist offen für alle gemeinnützigen Vereine und Verbünde aus Vereinen und Privatpersonen/Unternehmen für Streuobstwiesen.Nähere Infos finden Sie hier.
Stiftung Naturschutzfonds
Die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg unterstützt landesweit Projekte, die dem Naturschutz in vielfältiger Weise zugutekommen. Informationen zur Antragsstellung:Anträge auf Projektförderung mit einem Zuwendungsbetrag von ≤ 50.000 Euro können ab sofort fortlaufend bei der Stiftung Naturschutzfonds eingereicht werden. Eine Entscheidung über die Förderung erfolgt nach Eingang und Mittelverfügbarkeit.Anträge auf Projektförderung mit einem Zuwendungsbetrag von > 50.000 Euro können bis zum 2. November 2024 bei der Stiftung Naturschutzfonds eingereicht werden. Eine Entscheidung über die Förderung durch den Stiftungsrat erfolgt im Frühjahr 2025. Die Förderleitlinie sowie die Unterlagen zur Antragstellung können auf folgender Internetseite abrufen werden: https://stiftung-naturschutz-bw.de/zuwendungsbereich-allgemeiner-haushalt
Praxistipp zur Sanierung von Amphibiengewässern
Im Rahmen des Projektes "220 Amphibiengewässer" hat der BUND Landesverband Baden-Württemberg e.V. aus seinen Erfahrungen zu Gewässersanierungen eine Broschüre für Kommunen und ehrenamtliche Amphibienschützer*innen erstellt. Dieser Praxistipp zeigt Schritt für Schritt, wie man ein Amphibiengewässer sanieren kann. Projektleiterin Sarah Christmann berichtete, dass bislang 175 Amphibiengewässersanierungen angestoßen wurden, von denen 95 bereits abgeschlossen sind.
Die Online-Broschüre finden Sie hier.
Rückblick auf den Spaziergang zu seltenen Ackerwildkräutern in Belsen: Auf den Spuren von Mohn-Prinzessinnen und verblutenden Schönlingen
Nein, es gehe nicht in erster Linie um Küchen- und Heilkräuter, sondern um den Schutz von seltenen Pflanzen im Acker, wie Thorsten Teichert vom Landschaftserhaltungsverband VIELFALT e.V. gleich zu Beginn der Veranstaltung ankündigte. Der Verein, der im Landkreis Tübingen zusammen mit dem Landratsamt Projekte an der Schnittstelle zwischen Naturschutz und Landwirtschaft betreut, hatte am vergangenen Freitag zu einem Spaziergang eingeladen, um einige der gefährdeten Pflanzen kennenzulernen. Aber Sigrid Pohl, Expertin für Ackerwildkräuter im Auftrag des Regierungspräsidiums, schaffte es, unterhaltsam den Artenschutz mit Küche und Volksmedizin zu verbinden. Weit über 30 Interessierte („die größte Gruppe, die ich jemals hatte“) führte sie in die Felder am südlichen Ortsrand von Belsen. Dort engagieren sich vier landwirtschaftliche Betriebe mit ihren Feldern für den Artenschutz. In Verträgen mit dem Land wurden die Auflagen zum Schutz der Pflanzen sowie die finanziellen Entschädigungen festgelegt.
Seit Anbeginn des Ackerbaus werde der Mensch begleitet durch Pflanzen, die sich an die jährlichen Bewirtschaftungsrhythmen angepasst haben – „Unkraut“ eben, wie Pohl erklärte. Das gekaufte Saatgut ist inzwischen aber perfekt von Beimischungen gereinigt, die Bewirtschaftung wurde auf höhere Erträge optimiert, Unkrautbekämpfungsmittel wurden erfunden, die Getreidebestände wurden dichter und unter dem wachsamen Auge der Bürokratie muss der Bauer heute bis zum Feldrand exakt arbeiten – mit dem Nebeneffekt, dass einige der einst ungeliebten Begleiter vor dem Aussterben stehen.Hier in Belsen hat die Botanikerin noch viele Arten gefunden und kann den Besucherinnen und Besuchern einige zeigen: vom leuchtend blauen Acker-Rittersporn bis zum unscheinbaren, aber vom Aussterben bedrohten Venuskamm, vom schmackhaften Rain-Kohl bis zur hochgiftigen Hundspetersilie.
Manche tragen ihre Heilwirkung im Namen, wie der Acker-Zahntrost, bei anderen waren tragische Geschichten Namensgeber: das rote Adonisröschen wächst nach dem altgriechischen Heldenepos dort, wo die Blutstropfen des ermordeten Adonis, Inbegriff männlicher Schönheit, zu Boden fielen.Für große Augen bei Kindern und Erwachsenen sorgte das Bastel-Kunststück der Mohn-Prinzessin, die Pohl aus einer Mohn-Samenkapsel und einer Mohnblütenknospe mit leuchtend rotem Blütenblätter-Kleid formte.Nach eineinhalb kurzweiligen und informativen Stunden konnte Thorsten Teichert sich herzlich bei Sigrid Pohl und den teilnehmenden Landwirtinnen und Landwirten für Ihr Engagement bedanken und anschließend noch zu einem kleinen Vesper mit regionalen Leckereien einladen. Es spricht für den Abend, dass viele trotz beginnendem EM-Eröffnungsspiel bis in die Abenddämmerung hinein noch blieben.