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Leckere Cocktails in der Schmetterlingswelt genießen

Spanische Flagge; © VIELFALT e.V.

Was haben Cocktails und Schmetterlinge miteinander zu tun?


Auf den ersten Blick zunächst nicht viel mehr, als dass manche Cocktails klangvolle Namen wie „Madame Butterfly“ oder ähnlich tragen. Dass sich beides aber gut zusammenbringen und auch der tiefere Kontext dahinter erschließen lässt, präsentiert VIELFALT e.V. am Sonntag, den 01.10.2023, im Rahmen des 17. Mössinger Apfelfestes.

Anlässlich der Apfelwoche wird seit Montag, den 25.09.23 in Kooperation mit dem Netzwerk Streuobst Mössingen e.V. die Ausstellung „Lebensräume für Schmetterlinge“ vom BUND Landesverband BAden-Württemberg e.V. im Panoramazimmer der PAUSA-Tonnenhalle (OG) gezeigt. Auf zehn Stellwänden wird ausführlich erklärt, was wir tun können, um Lebensräume für Schmetterlinge zu erhalten und was sie für ihre Entwicklung benötigen. Unter der Woche war die Ausstellung vor allem Bildungsort für Schulklassen und interessierte Besucher*innen.

Am kommenden „Apfelsonntag“ (01.10.2023) kommt dann von 11-17 Uhr richtig „buntes Flattern“ in den Ausstellungsraum, wenn das Team von VIELFALT e.V. die selbst kreierten Streuobst-Cocktails vor Ort mixt. Kommen Sie vorbei und probieren Sie den „Kleinen Fuchs“ (alkoholfrei) oder den ausgewachsenen Bruder „Großer Fuchs“. Nach dem Genuss der Cocktails und dem aufmerksamen Rundgang durch die Ausstellung können Sie uns vielleicht verraten, wie die Namensgebung der Neu-Kreationen zustande kam?

Machen Sie sich doch auch ganz gezielt auf die Suche nach den charakteristischen Schmetterlingsarten der Streuobstwiesen Baden-Württembergs. In der Ausstellung treffen Sie auf Aurorafalter (Anthocharis cardamines), Schachbrett (Melanargia galathea) und Tagpfauenauge (Inachis io) und erfahren Interessantes über deren Lebensweise. Wussten Sie zum Beispiel schon, dass selbst Schmetterlinge gern mal ein Schluck vom gärenden Obstsaft nippen. Tatsächlich ist der Admiral (Vanessa atalanta) zur Zeit besonders häufig in den hiesigen Obstwiesen anzutreffen, da auch ihn die prickelnde Gärung des Obstes anlockt. Genau hier schließt sich dann der Kreis, denn der Lebensraum Streuobstwiese ist eben nicht nur Grundlage für die köstlichen Streuobstgetränke unserer Region, sondern auch Lebensgrundlage für eine artenreiche Schmetterlingswelt. Konsumieren Sie lokale Streuobstprodukte und helfen Sie so, Streuobstwiesen zu erhalten!

Tauchen Sie in die Welt der Schmetterlinge ein und verwöhnen Sie sich mit einem Cocktail! VIELFALT e.V. steht am Apfelsonntag für Ihre Fragen zur Verfügung.
 
Hier finden Sie die Ausstellung:
Ausstellungsraum/Panoramazimmer neben der Stadtbücherei, Löwensteinplatz 1, 72116 Mössingen

Weitere Fördermöglichkeiten! Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg

Die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg unterstützt landesweit Projekte, die dem Naturschutz in vielfältiger Weise zugutekommen. Seit diesem Jahr besteht ein flexibles Förderverfahren.
Frisch gestartet ist die Ausschreibung zur Projektförderung im Zuwendungsbereich Allgemeiner Haushalt hinweisen: rund 1,4 Mio. Euro stehen zur Verfügung, um Projekte zu unterstützen, die die biologische Vielfalt fördern.
In der neuen Förderleitlinie und den Hinweisen zur Förderleitlinie sind alle Informationen zu den Fördermodalitäten aufgeführt.
 
Es gibt zwei Antragsmöglichkeiten:
Anträge auf Projektförderung mit einem Zuwendungsbetrag von 50.000 Euro können ab sofort fortlaufend bei der Stiftung Naturschutzfonds eingereicht werden.
Eine Entscheidung über die Förderung erfolgt nach Eingang und Mittelverfügbarkeit.
Anträge auf Projektförderung mit einem Zuwendungsbetrag von > 50.000 Euro können bis zum 2. November 2023 bei der Stiftung Naturschutzfonds eingereicht werden.
Eine Entscheidung über die Förderung durch den Stiftungsrat erfolgt voraussichtlich im März/April 2024.
 
Weitere Informationen sowie die Unterlagen zur Antragstellung können Sie auf der Internetseite abrufen: https://stiftung-naturschutz-bw.de/zuwendungsbereich-allgemeiner-haushalt
 
Informationsveranstaltung:
Insbesondere neue AntragstellerInnen sind herzlich zu einer digitalen Informationsveranstaltung eingeladen, bei der Fragen zur Ausschreibung und zur Antragstellung geklärt werden können: die Informationsveranstaltung findet als Videokonferenz am 14. September 2023 von 10.00 – 12.30 Uhr statt.
Um Anmeldung per E-Mail bis zum 11. September 2023 wird gebeten an: heike.henn@um.bwl.de.

Mitgliederversammlung: VIELFALT e.V. feiert 10-jähriges Bestehen

Am 20.06.2023 fand abends im großen Sitzungssaal des Landratsamts Tübingen die jährliche Mitgliederversammlung des Vereins VIELFALT e.V. statt. Dieses Mal konnten bereits 10 Jahre erfolgreiche Vereinsgeschichte gewürdigt werden. Seit Beginn im Jahr 2013 wurden bisher insgesamt 366 PLENUM-Projekte mit einem Fördervolumen von rund 2,1 Mio. Euro gefördert. Das LEV-betreute Fördervolumen ist zusätzlich auf fast 240.000 Euro/Jahr gestiegen und hat sich damit in den letzten Jahren verachtfacht! Außerdem kann auf eine erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit und die Fortführung bzw. Erweiterung von Inklusions-Projekten zurückgeblickt werden.Somit ist es nicht überraschend, dass sowohl der Jahres- und Kassenbericht 2022 angenommen als auch Vorstand und Geschäftsführung für das vergangene Vereinsjahr entlastet wurden. Mit einem weiteren Beschluss über das Arbeitsprogramm und den Wirtschaftsplan 2023 blicken die Vereinsmitglieder und die Geschäftsstelle zuversichtlich in die Zukunft. Darüber hinaus wird schon jetzt ein Modell zur Fortführung des naturschutzorientierten Regionalmanagements erarbeitet, um die vielversprechende Arbeit im Sinne der PLENUM-Ziele auch nach Ende der letzten Förderperiode fortzusetzen.Mit einem zusätzlichen Rahmenprogramm sollte die Mitgliederversammlung auch Anlass sein, um das 10-jährige Jubiläum zu feiern! Daher wurde den Mitgliedern bereits beim Ankommen ein Mostcocktail der Manufaktur Broch serviert. Nach Ende des offiziellen Teils waren wiederum alle eingeladen, den neuen TüBio-Joghurt in verschiedenen Geschmacksrichtungen zu verkosten. Nicht zuletzt konnten sich die Gäste in einer kleinen Ausstellung über die Hintergründe und Erfordernisse des Biotopverbunds informieren.Der Geschäftsbericht 2022 und die Jahresplanung 2023 stehen allen Interessierten hier zum Download zur Verfügung.

5. Streuobstpreis des Landes Baden-Württemberg

Streuobstbestände im Wandel. Aufwerten, Neuanlegen, Nachpflanzen.

Alle zwei Jahre vergibt die Landesregierung unter wechselnden Mottos den Streuobstpreis Baden-Württemberg an Bürgerinnen und Bürger, Kommunen und Unternehmen, die vorbildliche Projekte im Bereich Streuobst umsetzen. Der Preis ist insgesamt mit 3.000 Euro dotiert und wird in der Regel an drei Preisträgerinnen und Preisträger verliehen.

Zeigen Sie Ihr Engagement für Streuobstbestände im Wandel und bewerben Sie sich um den 5. Streuobstpreis Baden-Württemberg 2023!

Bewerbungsfrist: 31. Oktober 2023

Weitere Informationen im Flyer und auf dem Streuobstportal Baden-Württemberg.

WissensGenuss: Abendlicher Spaziergang am Schönbuchtrauf

Kulinarischer Abschluss in tierischer Gesellschaft. © VIELFALT e.V.

Am 17. Mai fand die erste WissensGenuss-Veranstaltung in diesem Jahr in Entringen statt. Nach regenreichen Wochen lachte die Sonne pünktlich zum Termin. 30 Interessierte fanden sich am späten Nachmittag an der großen Linde ein, um Spannendes rund um die Kulturlandschaft und deren besondere Natur zu erfahren. Zum Start gab es einen kurzen Gastbeitrag von Ortshistoriker Herr Bauer, der über die Geschichte der großen Linde erzählte. Auf dem gut zweistündigen Spaziergang durch die Landschaft am Schönbuchtrauf lehrte Landschaftshistoriker C. Morrissey die Teilnehmenden dann, im Buch der Landschaft zu lesen. Zuvor unbemerkte Geländeeigenheiten verwandelten sich so zu geschichtsträchtigen Wegen, Lehmgruben oder gewollten Abgrabungen. Heckensäume bekamen eine Bedeutung als ehemalige Ackerränder und auch die prägenden Streuobstwiesen haben ihre Erscheinungsform mit der Zeit verändert. Gespickt mit allerlei Informationen über die Natur und deren besonderem Schutz sowie den Erfahrungen eines Landwirts, der die Flächen durch eine angepasste Beweidung pflegt, konnte sehr viel Wissen gesammelt werden. Damit auch der genussreiche Teil nicht zu kurz kam, konnten die Teilnehmenden Produkte aus der Region genießen. Vom Wein aus Breitenholz, der mit Blick auf die Weinberge genossen wurde, über das lokale Apfelschorle bis hin zum Abendessen in tierischer Gesellschaft war alles dabei.Gemeinsam mit Herrn Morrissey und dem Landwirt Herrn Bahlinger konnte so eine schöne Veranstaltung auf die Beine gestellt werden, die ein gelungener Auftakt für die diesjährige WissensGenuss-Reihe war. Unser herzlicher Dank geht an dieser Stelle an alle Beteiligten.
Sie sind neugierig auf WissensGenuss geworden? Dann merken Sie sich bereits jetzt den Termin am 22. September vor (Radtour zum Thema Biotopverbund und Beweidung).

Kreistag mit deutlichem Votum für Naturschutz in der Regionalentwicklung

Ob das im Landkreis Tübingen seit 2013 umgesetzte das Landesprogramm PLENUM („Projekt des Landes Baden-Württemberg zur Erhaltung von Natur und Umwelt“) fortgeführt werden kann, stand aktuell im Kreistag des Landkreises Tübingen zur Abstimmung.Im Gremium gab keine Zweifel, dass VIELFALT e.V. in den vergangenen Jahren als PLENUM-Geschäftsstelle und Landschaftserhaltungsverband (LEV) sehr erfolgreiche Arbeit geleistet hat, die es fortzuführen gilt. In enger Zusammenarbeit mit der Bevölkerung wird das Leitmotto „Schützen durch Nützen“ im Landkreis Tübingen gelebt.So konnten bisher z.B. zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe, Wengerter, Landschaftspfleger*innen, Naturschutz-, Obst- und Gartenbauvereine etc. bei ihren umfangreichen Investitionen in Gerätschaften für die Bewirtschaftung und Pflege von Streuobstwiesen und anderen Extensivflächen unterstützt werden. Solche Investitionsförderungen und neue konzeptionelle Ansätze setzen seither wichtige Impulse für eine naturschutzorientierte Regionalentwicklung, die Offenhaltung unserer Kulturlandschaft und die Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen. Insgesamt wurden bis Ende 2022 Fördermittel in Höhe von insgesamt knapp 2,1 Mio. für beachtliche 366 PLENUM-Projekte ausgezahlt. Dass dabei auch einige sinnstiftende Beschäftigungsverhältnisse für Menschen mit Behinderung entstanden sind, ist ein besonderer Gewinn!Diese Bilanz überzeugte am 29.03.2022 den Kreistag ohne Diskussion. Mit großer Zustimmung ist das Gremium der einstimmigen Beschlussempfehlung des Verwaltungs- und Technischen Ausschusses (01.03.2023) gefolgt und hat zugesagt, von Juni 2025 bis Dezember 2027 die Finanzierung des PLENUM-Personals (inkl. Betriebskostenanteil) vollständig zu übernehmen. Diese großzügige Zusage sichert dem Landkreis Tübingen weitere 200.000 Euro Landesmittel für die Projektförderung. Mit der Unterstützung werden beste Voraussetzungen geschaffen, angestoßene PLENUM-Projekte langfristig tragfähig zu machen, weitere innovative Ideen auf den Weg zu bringen und entwickelte Strukturen zu verstetigen. So können erfolgreiche Ansätze weiterverfolgt werden, um bspw. zukunftsfähige Konzepte für die Nutzung von Streuobstwiesen und eine erfolgreiche Vermarktung naturverträglich erzeugter Regioprodukte zu entwickeln.Wir danken dem Kreistag für das entgegengebrachte Vertrauen und freuen uns nun auf die verbindliche Mittelzusage vom Land Baden-Württemberg.Auch für das Haushaltsjahr 2023 stehen ganz aktuell noch Fördermittel zur Verfügung! Kurzentschlossene dürfen sich gern direkt bei uns melden.

Erfolg: Aussterben des Rebhuhns im Landkreis Tübingen vorerst gestoppt. Das von PLENUM geförderte NABU-Projekt endete am 25.11.2022 mit der Abschlussveranstaltung an der Hochschule für Forstwirtschaft (HFR)– die Schutzbemühungen sollen verstetigt werden

Mit vereinten Kräften für das Rebhuhn! 

Ist das Rebhuhn noch zu retten? Die Chancen sind jedenfalls gestiegen, dass sich in Baden-Württemberg wieder eine größere Population des gut getarnten Bodenbrüters entwickeln kann. Wichtige Vorarbeiten dazu hat ein Projekt im Landkreis Tübingen geleistet, das zum Jahreswechsel endet. Dort liegt einer der letzten Verbreitungsschwerpunkte des Brutvogels im Land. Statt den Artenschwund nur zu beklagen, haben sich verschiedene Akteure gemeinsam auf den Weg gemacht. Mit einigem Erfolg: „Das drohende Aussterben des Rebhuhns im Landkreis Tübingen konnte vorerst verhindert und der seit den 1980er Jahren kontinuierliche Rückgang erstmalig gestoppt werden. Noch können wir das Rebhuhn retten. Doch dies geht nur, wenn alle an einem Strang ziehen. Die Zeit drängt!“, sagt Projektleiterin Karin Kilchling-Hink. Ihre Projektkollegin Dr. Sabine Geißler-Strobel ergänzt: „Der Erfolg ist hart erkämpft. Es leben zwar wieder mehr Rebhühner im Projektgebiet als vor sechs Jahren, aber von einer langfristig stabilen Population mit zirka 250 Rebhuhnrevieren sind wir mit den aktuell 41 Revieren noch weit entfernt.“ Das Kooperationsprojekt „Rebhuhnschutz im Landkreis Tübingen“ wurde 2017 gestartet und nach zwei Jahren Laufzeit um zweimal zwei Jahre bis 31.12.2022 verlängert. Es wurde durch PLENUM Tübingen gefördert, vom NABU-Vogelschutzzentrum in Mössingen getragen und in Kooperation mit VIELFALT e. V., der Initiative Artenvielfalt Neckartal (IAN) und dem Landratsamt Tübingen umgesetzt. Ziel war es, das drohende Erlöschen des Rebhuhns im Landkreis zu verhindern, bei Landwirtschaft, Politik und Bevölkerung ein Bewusstsein für die Bedürfnisse des Rebhuhns zu schaffen und sinnvolle Maßnahmen zu erproben und umzusetzen. Dass dieser Erfolg nur durch das besondere Engagement der regionalen Akteurinnen und Akteure möglich war, brachte der Tübinger Landrat Joachim Walter beim Treffen der Projektpartner zum Projektabschluss in Rottenburg mit seinem deutlichen Lob zum Ausdruck. „Ehrenamtliche machten sich mit Herzblut und Hoffnung im Frühjahr allabendlich auf Rebhuhnsuche. Landwirte auf ihrem Schlepper bereiteten das Saatbett für Blühmischungen. Naturschutzaktive und Kommunen stutzten die zu hoch gewordenen Gehölzkulissen. Ich danke Ihnen allen, auch jenen, die geholfen haben, den Fuchs als wichtigsten Beutegreifer des Rebhuhns in Schach zu halten.“ Die Erfahrungen aus dem Projekt sind auch in die Ausgestaltung der neuen Förderprogramme FAKT und LPR für Landwirtinnen und Landwirte ab 2023 auf Landesebene mit eingeflossen. Die Strahlkraft des Projekts mit Fachtagung und Politikberatung hat sogar bis nach Brüssel gereicht, wo auf EU-Ebene ein Schutzkonzept für das Rebhuhn erarbeitet wird. Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.nabu-vogelschutzzentrum.de/projekte-partner/plenum-projekt-rebhuhn/

Pflegemaßnahmen an Amphibiengewässern

Der ABS (Amphibien/Reptilien-Biotop-Schutz Baden-Württemberg e. V.) hat zur Hilfestellung für die Pflege von Amphibiengewässern, sowie alle etwaig auftretenden Fragen eine Dokumentation erstellt, welches hier mit den relevanten Informationen Antwort auf offene Fragen geben will. Dies soll helfen, die durch Amphibien genutzten Gewässer zu fordern und zu fördern um hier die Nutzbarkeit für die Amphibien zu sichern.„Handreichung zur Umsetzung von Pflegemaßnahmen an Amphibiengewässern“ ist hier zu finden.

Back to the roots und dann ab in die Zukunft: Modellprojekt für landwirtschaftliche Nutzung in Streuobstwiesen gestartet

Streuobstwiesen sind ein prägendes Element unserer Kulturlandschaft und überall im Landkreis zu finden. Um die artenreichen, blumenbunten Flächen auch für die Zukunft zu erhalten, braucht es allerdings eine regelmäßige, fachgerechte Pflege des Aufwuchses. Dies wird auf einigen Flächen bereits von engagierten Landwirt*innen praktiziert, auf vielen anderen Flächen fragen sich aber Wieseneigentümer*innen: wohin mit dem Wiesenaufwuchs? Um diese Situation zu verbessern, hat VIELFALT ein Projekt entlang der Schönbuch-Hänge gestartet, welches Grundstückseigentümer*innen und potenzielle Bewirtschafter*innen miteinander in Kontakt bringen möchte. So sollen Kooperationen entstehen, die den nachhaltigen Erhalt der artenreichen Wiesen sicherstellen und von denen gleichzeitig beide Seiten profitieren: Wieseneigentümer*innen müssen sich nicht mehr fragen, was mit dem Wiesenaufwuchs passieren soll und Tierhalter*innen haben mehr Futter für ihre Tiere zur Verfügung. Eine zukunftsfähige Win-Win-Lösung für die Streuobstwiesen entlang der Schönbuch-Hänge also.
Nähere Informationen zum Projekt finden Sie hier.

Fünf weitere Jahre PLENUM im Landkreis Tübingen – Umweltminister Franz Untersteller lobt großes Engagement zur Stärkung der biologischen Vielfalt

Am 29. Juni 2020 hat Minister Franz Untersteller in feierlichem Rahmen die Urkunde zur Fortführung des PLENUM-Gebiets bis Ende Mai 2025 an Landrat Joachim Walter überreicht. Für die Förderung von Projekten, die dem Naturschutz im Landkreis dienen, stellt das Umweltministerium dafür insgesamt gut 1,2 Millionen Euro zur Verfügung. „Es ist großartig, was Sie für die Stärkung der biologischen Vielfalt im Land geleistet haben“, würdigte Untersteller bei der Überreichung der Urkunde in Bodelshausen die Tatkraft aller Beteiligten. Es sei nicht selbstverständlich, dass so vielen ehrenamtlich tätigen Menschen beispielsweise die Pflege und der Erhalt von Streuobstwiesen am Herzen liegen würden, fügte Untersteller hinzu. „Aber wir müssen unsere schöne und vielfältige Kulturlandschaft schützen. Neben dem Klimawandel gehört der Verlust der Artenvielfalt zu den drängendsten Aufgaben, die wir in den nächsten Jahren und Jahrzehnten alle gemeinsam meistern müssen.“ Der Minister führte aus, wie es im Landkreis Tübingen zwischen 2013 und 2019 gelungen ist, mit mehr als 280 Projekten (Gesamt-Fördersumme etwa 1,5 Millionen Euro) die Integration des Naturschutzes in regionale Entwicklungsprozesse zu realisieren. Noch dazu habe es vorbildlich funktioniert, Menschen mit Behinderung, psychisch kranke Menschen und Langzeitarbeitslose in diese Prozesse einzubinden und so neue Teilhabe- und Qualifizierungsmöglichkeiten zu schaffen. Auch die erst- und einmalig realisierte Kombination von PLENUM und LEV überzeuge ihn und habe die Kontinuität und den Gesamterfolg maßgebend befördert.Als besondere Leistungen hob er die Unterstützung hervor, die VIELFALT e.V. als PLENUM-Geschäftsstelle bei der Eröffnung des Streuobst-Informationszentrums in Mössingen 2018 und bei der Planung und Umsetzung der Premiumwander- und Premiumspazierwege „Früchtetrauf“ geleistet habe. Gemeinsam mit den fünf Partner-Kommunen würde durch die Wanderwegekonzeption Erholungssuchenden die wertvolle Kulturlandschaft nähergebracht. Besonders lobende Worte fand er dann auch für die Förderung des Streuobstunterrichts an Grundschulen, mit denen die Jüngsten erreicht und ihr Verständnis für das geweckt würde, was es zu schützen gelte. Das Gesamtengagement diene letztlich sehr vielen Flächen in- und außerhalb von Schutzgebieten. Dazu zählen Streuobstwiesen, Magerrasen, eine Vielzahl von FFH-Mähwiesen, die besonderen Lebensräume des Steillagen-Weinbaus mit ihren zahlreichen Trockenmauern und viele andere mehr. Landrat Joachim Walter bestätigte, dass die Fördergelder im Landkreis Tübingen „bestens angelegt“ seien und berichtete begeistert, dass man im Landkreis nach wie vor für „PLENUM lichterloh brenne“. Die Begeisterung, die ihm vor 2013 den nötigen Rückenwind verlieh, das Land von der Eignung des Landkreises als PLENUM-Projektgebiet zu überzeugen, sei ungebrochen. Auch „unter unserem Leitmotto ‚Schützen durch Nützen‘ konnte es gelingen, wertvolle Lebensräume und regionale Kreisläufe sowie den Erhalt unserer Artenvielfalt zu sichern“, hob Walter hervor. Als Beispiel für die erfolgreiche Arbeit im Artenschutz nannte er das PLENUM-geförderte Kooperationsprojekt zum Schutz des europaweit vom Aussterben bedrohten Rebhuhns. Zusammen mit den Projektpartner*innen und vor allem durch den Einsatz der zahlreichen Praxispartner*innen ist es im Rahmen des PLENUM-Projekts gelungen, den kontinuierlichen Rückgang der Rebhuhn-Reviere zu stoppen. Anschaulich skizzierte der Landrat, welche Schwerpunkte das „Regionale Entwicklungskonzept 2020-2025“ vorsieht, welches für die PLENUM-Fortschreibung in einem partizipativen Prozess erarbeitet wurde (einsehbar unter www.vielfalt-kreis-tuebingen.de/download). Es gelte in diesem Sinne, „in allen Bereichen dran zu bleiben“ und insbesondere im Bereich der Regionalvermarktung noch mehr als bisher nach Innovationen zu suchen. Mit seinen anschließenden Ausführungen gab Marcus Hölz, Geschäftsführer der AiS inklusiv gGmbH, einen schönen Einblick, wie PLENUM-Projekte Menschen mit und ohne Behinderung zusammenführen und Streuobstwiesen, die eigene Gastronomie und Regionalläden zu lebendigen Orten der Inklusion machen. Hölz betonte, wie hilfreich bei der Umsetzung seiner Projekte die enge und vertrauensvolle Kooperation sei, von der beide Seiten bisher und sicher auch in Zukunft profitieren würden. Nach einer kleinen Kostprobe aus der regionalen Küche des Café Pausa lud er alle Gäste zu einer Besichtigung der Bodelshäuser „Dorfmosterei“ ein, wo er zusammen mit dem bisherigen Pächter, Willi Kühbauch, die künftige Arbeit der Inklusionsfirma als Dienstleister für alle Streuobstbegeisterten vorstellte. Beide ließen keine Zweifel aufkommen, dass hier ein gesicherter Generationenübergang auf den Weg gebracht wurde. Auch Bürgermeister Uwe Ganzenmüller hatte bei seiner Begrüßung gleich betont, wie froh die Gemeinde sei, dass durch die Übernahme der Mosterei durch die AiS inklusiv gGmbH Stücklesbesitzer*innen auch in Zukunft ihr Streuobst weiterhin vor Ort in Lohn mosten lassen können. Dass hierfür und für andere Projekte in der Vergangenheit und auch in Zukunft Fördermittel des Landes zur Verfügung stehen, freute den Schultes ausdrücklich. Auch der vor der Moste ausgeschenkte Steinlachtäler Most und Cidre weckte die Vorfreude auf viele schöne PLENUM-Produkte und stimmten die Gäste genussvoll auf die zweite PLENUM-Förderperiode ein.

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